Geleitstraßenzug 2014

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Mara

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14163 Berlin
Am vergangenen WE waren wir auf einem Reiterhof bei einer befreundeten Familie, die auch "Mittelalter" betreibt. Und es kam, wie es kommen musste - gib Mittelalterbegeisterten ein paar Pferde, eine geschichtsträchtige Gegend (Silberstaße, Salzstraße und kleine alte Geleitstraßen), und bring sie abends bei einer (oder mehreren) Flasche(n) Wein zusammen und was kommt dabei raus? Ein spannendes Projekt für Sommer 2014. Wir planen, mit einer Handvoll Leute in mittelalterlicher Gewandung und Ausrüstung teilweise zu Pferd, teilweise zu Fuß, von Sachsen ins Tschechische zu wandern. Ca. 60-70 km, Ziel ist das Kloster Osek. Übernachtung wie anno dunnemals entweder in Scheunen bei Bauern oder im Wald. Klar, da gibt´s dann kein Feuer etc, also muss auch die Verpflegung gut durchdacht werden. Im Moment rechnen wir mir 3 Tagen hin und 3 Tagen zurück. Bei 5 Personen wollen wir ein Packpferd (für eine Plane, Seile, Leineneimer, Pferdekraftfutter etc.) + mind. 3 andere Pferde (wir reiten und laufen abwechselnd) mitnehmen. Das Essen soll in den Tagen aus Brot, Hartkäse, Trockenfleisch, geräuchterem Schinken u.ä. bestehen, getrunken wird vorrangig Quellwasser. Zum Schlafen hatten wir gedacht, dass jeder eine Rolle bestehend aus 2 Schaffellen als Unterlage, 1 warmen Wolldecke zum Zudecken + einem Mantel für Reise und ggf. nachts zum Zudecken (in den Bergen könnte es auch im Juli empfindlich kalt werden) mitnimmt. Vielleicht hat ja jemand schon mal so etwas gemacht und kann uns gute Tipps geben. Oder kennt eine gute Bezugsquelle für z. Bsp. Wasserschläuche o.ä. Bin für jede Anregung dankbar.
 
Einer der " Survival-Experten " hier im Forum ist Grimmbold , leider war er seit Wochen nicht mehr online hier ... ;( Hauptproblem dürfe das frische Wasser sein ; mit verdorbenen Magen läuft es sich sehr unbequem. Nimm hier besser was neumodisches zum " klären " mit, Micropur o.ä. . Historische Wasserschläuche habe ich noch nirgends gesehe; so eine Art Leinenbeutel für Wasser hatte mal der Ausrüster Därr im Sortiment ; ggf. dort mal schauen. Ansonsten halte ich eueren Plan für eine ganz tolle Sache :bye01 :thumbsup: ! Hoffentlich gibt es keine Probleme beim Grenzübertritt, kann man sich vielleicht vorher beim Zoll anmelden ? Ach ja, die Pferde ... Papiere, Impfnachweise usw. nicht vergessen, nicht das die Hotte-Hüh-Pferdchen in Quarantäne müssen.
 
Das Pferde-Impf-Wurmkur-etc. Problem übernehmen deren besitzer. Die sind durch solche Sachen wie Hastings ja schon vorgeschädigt und kenne sich da bestens aus. Ich habe jetzt mal angefangen, eine Liste mit Lebensmitteln zu erstellen, die problemlos ohne Kühlung auskommen: - luftgestrockneter od. geräucherter Schinken - Salami/ harte Wurst - Möhren - Äpfel/ Birnen ect. - Brot/ Fladenbrot - Hartkäse - Trockenfleisch - Trockenobst - Nüsse - Kekse - Haferflocken - Rosinen - Couscous - Zwiebeln, Knoblauch - Salz, Zucker, Pfeffer - getrocknete Kräuter Wie gesagt, die Sachen sollen so "A" wie möglich sein (daher habe ich auf Milchpulver und getrocknete Tomaten schon mal verzichtet), gut in Leinensäcken transportierbar und wir wollen uns möglichst nahrhaft ernähren, ohne dabei kochen zu müssen. Wer weiß, ob wir die Gelegenheit haben, Feuer machen zu können. Im Notfall haben wir sicherlich eine kleine Eisenpfanne dabei und schwatzen einem Bauern ein paar Eier ab.... :whistling: Vielleicht habt Ihr ja noch ein paar Vorschläge zu Lebensmitteln. Wasser wird wie gesagt, möglichst aus Quellen gewonnen, der Reiterhofbesitzer kennt die Gegend wie seine Westentasche und weiß, wo man das Wasser noch als Trinkwasser deklarieren könnte.
 
Die Idee finde ich genial. Irgendwann, wenn die Kinder groß sind würde ich gern auch mal eine Weile durch Deutschland wandern oder mit dem Rad fahren. Ich glaube, dass man da seine Grenzen sehr gut kennen lernt und auch wieder zu schätzen weis, was man jetzt für selbstverständlich empfindet. Mit mehreren Leuten wird das sicher eine tolle Erfahrung. Irgendwo hatte ich letztens Werbung für Survival Strohalme gesehen. Ich weiß leider nicht mehr genau wie die heißen. Das war ein recht dicker Strohalm in dem irgendwas drin ist, was Bakterien abtötet und Dreck filtert. Wenn man googelt findet man da bestimmt was.
 
Na, wenn die Pächter/Besitzer/Oder wie das heißt nichts dagegen hat das ihr in seinem "Wald" euer Lager aufschlagt etc. ist das bestimmt witzig. Dann könnt ihr es mit Förstern&Co gleich abklären ob man vielleicht nicht doch an bestimmten Plätzen ein kleines Lagerfeuer machen kann. Ich denke ihr habt dran gedacht, aber trotzdem frag ich mal; Zelte sind schon eingeplant? Wenn nicht, vielleicht solltet ihr welche erwägen. @Stohhalme Naja, auf die schnelle wüsste ich keine Bezugsquelle für die Strohhalme. Sollen aber laut 'nem Kumpel für rund 30€ zu kriegen sein.
 
Interessantes Projekt.Was ist denn A zum Hintern abwischen? Oder, was kann man A gegen Blasen an den Füßen machen? Kann ich mich auch A Tragen lassen bei einer Verstauchung?Oder darf ich dann den ganzen Tag aufs Pferd? Muss ich Ersatzschuhe mitnehmen,wenn meine Stiefel kaputt gehen,weil kleben mit Sekundenkleber nicht A ist ? Fragen die wichtig für ein solches Unternehmen sind. :bye01
 
Also, zum Hintern abschwischen könnten große Blätter A sein, muss man halt vielleicht ein wenig aufpassen. ;) Vorallem weil's keiner gern sieht wenn man auf seinen Grund & Boden auf den Boden sch... Ihr wisst schon. Womit man wohl oder übel für solche "Geschäfte" wohl sowieso die Toiletten von Gaststätten oder ähnliches aufsuchen könnte. Bei den Blasen gibt es doch alles mögliche an Hausmittelchen. Aus meinen Wandertagen kenne ich eigentlich auch nur das man es ggf. mit einer dünnen Nadel/Messer aufsticht bei einer Pause und halt die Zähne zusammen beißt, bis man Abends Ballistol drauf sprüht und n'Pflaster drauf klebt. A wäre es wohl sie - Außer es sind natürlich "Blutblasen". Blasen entstehen aber meistens sowieso durch Reibung, ergo sollte man sich Ausrüstung für einen solchen Marsch zusammen stellen die zum einen schon "eingetragen" ist und zum anderen eben Reibung verhindert/minimiert. Ich bin zwar neu, aber A dürfte es immer sein sich tragen zu lassen weil man aus irgendwelchen Gründen Leute dazu bringt das sie einen tragen. Und bezüglich den Schuhen: Naja, wenn es "A" Schuhe sind, wurden sie ja mit einem "A" Klebstoff geklebt - wenn sie geklebt sind. Vielleicht nimmst du ein wenig davon mir?
 
Viele gute Anregungen - aber bedenkt, wir sind keine 2 Jahre unterwegs sondern nur knapp 1 Woche. Und ja, wer verstauchte Knöchel hat, darf selbstverständlich auch ins nächstgelegene Krankenhaus. Oder darf reiten, wenn er es denn noch kann. Das Latrinenproblem haben wir noch nicht bedacht, aber auch da fällt uns sicherlich was ein.
 
Also... ...da ich nun schon relativ viel Erfahrung habe was solche Aktionen angeht kann ich als erstes sagen: weniger ist mehr!!!!! Viele Dinge wurden hier schon zur Sprache gebracht und darauf werde ich jetzt auch nicht eingehen... ...es sind meistens die Kleinigkeiten die solche Vorhaben scheitern lassen bevor sie richtig los gehen!!!! Hier eine kleine Checkliste: -richtiges Schuhwerk!!!! (genauer gesagt perfektes Schuhwerk) -die Riemen der Rucksäcke/Taschen dürfen nicht einschneiden -Licht frage bei der Nacht! Wir benutzen trotz möglicher Verbote Fackeln! -tauglichkeit der Pferde; Nervenstärke/Fitness die Tiere müssen schrittweise an das Projekt herangeführt werden! Nicht von Heute auf Morgen in eine fremde Umgebung bringen!!! -unterschätzt die Entfernungen nicht!!! 20 Km sind schon heftig aber 60 oder mehr für Anfänger (trotz Pferde) sind wirklich zu viel!!! -niemals mehr als 20 Kilo Gepäck pro Person!!!! Und das ist schon heftig!!! -Regenfrage muss geklärt werden (große wasserabweisende Plane für den Notfall) -Strecke muss klar sein (genaue Route)! Bei vielen Kilometern auf Asphalt sind die Füße hinüber! Am besten Wald- und Feldwege. -Höhenmeter der Stecke beachten -jeder trägt zur eigenen Verpflegung noch spezielle Dinge für die Truppe mit z.B: Verbandszeug/Medizin, trockenes Kienholz, 1L Wasser, usw... -Motivation ist alles! Und nicht zu unterschätzen!!! Schokolade wirkt Wunder!!! So... ...das waren erst mal die Dinge die mir gleich eingefallen sind. Wenn Du noch Fragen hast, einfach anschreiben! Ansonsten viel Erfolg!!!
 
Habe ich noch vergessen: Wenn Leute in Gewandung unterwegs sind dann werden sie von Passanten natürlich sehr beäugt! Gerade was das Wasserproblem angeht ist das von Vorteil, denn es wird kein Problem sein in Dörfern mal an einer Haustür zu klingeln und nach Wasser zu fragen (gerade für die Pferde wichtig)! P.S: Bei unseren Wanderungen sprang dabei gleich noch ein Kasten Bier raus! prost1
 
Habe beim blättern in einem alten Karfunkel ( Okt / Nov 2008 / Nr. 78 ) einen schönen kleinen Bericht der Gruppe Viatores Temporis gefunden. Diese begingen in einer kleinen Gruppe im März 2008 4 Tage den Nationalpark Hainich und Rennsteig zwischen Mühlhausen und Eisenach. Allerding zu Fuß ohne Pferdchen. Wer das Heft hat kann sich den Bericht ja mal durchlesen, passt gut zum Thema. Zeigt Spaß und Leid einer solchen Tour ... 8)
 
Ich mußte mal was ausbuddeln ... wie schaut es denn aus Mara, lief die Tour schon oder für später geplant ? Lass uns wissen wie es war ... :bye01
 
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Tour soll Mitte Juli los gehen. Im Moment feilen wir an der Ausrüstung, die Jungs schmieden Steigbügel nach mittelalterlichem Vorbild, ich nähe Reitklamotten, Satteldecken und Satteltaschen müssen noch gebastelt werden. Pfingsten werden wir einen Proberitt inkl. Übernachtung im Gelände unternehmen. FSME-Impfungen werden noch schnell erledigt, die Route ist bis ins kleinste Detail ausgetüftelt und mit Bauern und dem Verein der Riesenburg die Unterstellmöglichkeiten für die Pferde für nachts besprochen. Jetzt hoffen wir nur noch auf 10 trockene Tage. :D
 
Letzter Stand der Dinge: Am vergangenen Wochenende wurde noch einmal heftig an der Ausrüstung gebastelt. Wir haben jetzt doch auf das Packpferd verzichtet. Jedes Pferd hat handgenähte Satteltaschen aus Leder an der Seite, da passt einiges rein (Zumindest kriegten wir 9 Klopapierrollen in einer Seite unter) Über das unauthentische Sattelpad (die Pferde sollen ja nicht leiden) kommt eine verfilzte Wolldecke, die nachts dann auch als Unterlage zum schlafen dienen kann. Darüber eine einfache Satteldecke. Dann der Sattel. Leider haben wir nur 2, die mit ihrer Form für das 12. Jh. durchgehen würden, wir habne uns aber aus Kostengründen dagegen entschieden, für die 10 Tage noch Tausende von Euros für 2 neue Sättel auszugeben und machen da den ersten Kompromiss. Dafür sind dann bis zum Zug alle Steigbügel handgeschmiedet. :) Meinen Sattel sieht man sowieso nicht, da mein Kleid einen Saumumfang von etwas mehr als 4 Metern hat. Bei meinem Lebensgefährten hinten draufgeschnallt sind dann 2 dicke handgewebts Wolldecken und mein Viereckmantel, schön in eine lange Rolle gerollt. Eine Decke noch für drunter, eine zum Zudecken. Wird´s frisch, kommt noch der Mantel drüber. Bei mir hinten drauf habe ich eine handgenähtre Taschenrolle mit ca. 70 cm Länge und 25 cm Durchmesser aus naturfarbener Wolle. Da sind nicht nur ein Wechselunter- und Überkleid, sondern auch Wechselschuhe drin. Und der gesamte Un-"A"-Kram, den Frau heute so braucht: - 2 Handtücher - Waschtasche (Probepackungen aus Drogerien sind eine herrliche Erfindung!!!!) - Wechselunterwäsche und -socken - Frauen-Hygienekram - alles für die funktionstüchtige Kontaktlinse - Autan gegen Mücken und Zecken - erste Hilfe-Set + Reiseapotheke - Mini-Taschenlampe - Kopfkissen (ja, ich bin ein Warmduscher.... :whistling: ) - Gugel für kühle Abendstunden Man ist echt erstaunt, mit wie wenig man doch auskommen würde, wenn man sich nicht jeden Abend zum Käpt´ns Diner aufrödeln muss. 8o Für die Wasserversorgung werden wir in jede Satteltasche je 1,5 l Wasser in ganz normalen Flaschen mitnehmen. Leider kann man heute nicht mehr so wie früher Wasser aus jedem Bächlein schöpfen und trinken. Lederflaschen werden aber auch noch zur genüge am Mann geführt. Irgendwo muss ich noch die Kamera einplanen, vermutlich wird meine gut gefütterte Pilgertasche dafür herhalten müssen. Wir haben das Gepäck jetzt so reduziert, dass keiner, der läuft, irgend etwas tragen müsste. (Maximal ich meine Kamera und eine Pilgerflasche) Wir werden uns auf 2 Mahlzeiten am Tag reduzieren, diese können wir unterwegs in Gasthäusern einnehmen. Ist alles schon geplant. Und das haben sie damals ja auch so gemacht. Für den kleinen Hunger zwischendurch nehmen wir uns noch ein wenig Hartkäse, luftgetrocknete Salami und Schinken sowie Nüsse o.ä. mit. Gereist wird in 2 Etappen pro Tag: Früh aufstehen (die Sonne wird uns schon wecken), dann frühstücken, Pferde satteln und beladen, 1. Etappe (max. 10 km). Mittags dann Siesta, oder wie das im Mittelalter eben hieß. Nachmittags dann die 2. Etappe (wieder max. 10 km), zum Abend dann einkehren und essen. In der Tschechei ist das Essenb lecker und preiswert. Nach 3 Tagen werden wir im Kloster ankommen, das wird die einzige Nacht sein, die wir dann in einer Herberge zubringen. Die Nacht danach verbringen wir auf der Riesenburg (Quelle: www.wikipedia.de), da hat sich schon der Förderverein der Burg für unsere Ankunft Gedanken gemacht. Alles in allem freuen wir uns schon mächtig auf den Trip. Demnächst kann ich ja mal ein paar Bilder vom Vorbereitungs-WE verlinken.
 

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